Feldkaplan Marc Cuenin SJ
 
                   
 
Der Beichtvater des katholischen Feldherrn T`Serclaes Graf von Tilly während der Belagerung und der Einnahme Rothenburgs im Oktober 1631 hieß Marc Cuenin SJ.

Er wurde 1586 in Delémont in der Schweiz geboren, trat 1605 zu Landsberg am Lech in den Orden ein, empfing die Priesterweihe 1618 in Eichstätt, legte die Letzten Gelübde 1625 in Luzern ab, und starb am 13. November 1634 in Stuttgart.

1621 bis 1628 war er Beichtvater des Nuntius Alessandro Scappi, den er bei seinem Weggang aus Luzern nach Italien begleitete.
1627/28 war er maßgebend an der Gründung der Jesuitenresidenz in Colmar beteiligt. Im September 1631 wurde er Feldkaplan des Grafen Tilly, dem er 1632 im Sterben beistand und dessen letzte Aufträge an Wallenstein und an den Kaiser besorgte.
 
Ein erster Versuch, eine geistliche Hierarchie im Heer zu schaffen und den Feldkaplänen eine geistliche Obrigkeit zu geben, war ab dem Jahr 1551 die Delegierung hochrangiger Kleriker durch den Heiligen Stuhl als "Generalvikare" zu den kaiserlichen Truppen. Erst mit der Ernennung des Bischofs von Arbe im Jahr 1623 zum Generalvikar des kaiserlichen Heeres durch Kaiser Ferdinand II. beginnt eine gewisse Kontinuität.
 
 
 

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