Johann Graf von Aldringen (oder Aldringer *1588  +1634)

                                       

Kaiserlicher Generalfeldmarschall. Von Aldringen, der aus bescheidenen Verhältnissen stammte, war zunächst Schreiber in der Luxemburger Landkanzlei. Am 30.3.1618 Ernennung zum Hauptmann durch Erzherzog Leopold V., Sommer 1621 als subalterner Offizier Teilnahme an der Belagerung von Preßburg, September 1621 Ernennung zum Obristleutnant im bayerischen Heer und im Oktober 1623 zum Obristen in kaiserlichen Diensten, Tätigkeit als Hofkriegsrat und Oberstkommissar für das kaiserliche Heereskriegswesen sowie als Kommandant eines Regiments, 1626 Sieg an der Dessauer Brücke, 1627 Erhebung zum Freiherrn.

>Im Frühjahr 1628 war von Aldringen Kommissar Wallensteins bei den mecklenburgischen Ständen während der Übernahme des Herzogtums, am 11.2.1629 Generalwachtmeister und Kommissar zur Durchsetzung des Restitutionsedikts, im Frühjahr 1629 Verhandlungsführer Wallensteins auf der Lübecker Friedenskonferenz, am 18.7.1630 eroberte er Mantua mit umfangreicher Beute, im August 1631 war er Kommandeur der kaiserlichen Truppen in den süddeutschen Reichskreisen. 1631 Erhebung in den Grafenstand & Ernennung zum Feldmarschall.

>1633 Vereinigung mit den Truppen des Herzogs von Feria bei Ravensburg entgegen Wallensteins Weisung, am 20.10.1633 Entsatz Breisachs, am 27.12.1633 bejahte von Aldringen die Entmachtung Wallensteins gegenüber Maximilian I. von Bayern, am 18.2.1634 wurde er Koordinator der Maßnahmen zum Sturz Wallensteins. Von Aldringen fiel bei der Verteidigung Landshuts gegen Bernhard von Sachsen-Weimar und Gustav Horn.

>Im September 1631 befand sich Aldringer von Nürnberg kommend auf dem Wege zu Tilly. Dieser hatte sich in Leipzig verschanzt und wollte Zeit gewinnen, bis Aldringers Verstärkung ihm eine Auseinandersetzung mit dem von Norden anrückenden Gustav Adolfs ermöglichte. Außerdem brauchten Tillys Truppen eine Erholungspause. Die schwedischen Truppen waren vereint mit den Sächsischen den Kaiserlichen zahlenmäßig überlegen. Zu allem Unglück hatte aber Tilly den Hitzkopf Pappenheims als Stellvertreter. Dem war Tilly schon seit längerem zu zögerlich und senil. Mit der Arroganz des erfolgreichen Reiterführers griff Pappenheim die Schweden an und zwang Tilly zur Schlacht. Am 19. September 1631 erhielt Aldringer, wenige Meilen von Leipzig entfernt, die Nachricht von der totalen Niederlage des kaiserlichen Heeres. Er schwenkt nach Westen in Richtung Hessen, verwüstet unterwegs die Grafschaft Henneberg und vereint sich in Fulda mit dem geflohenen Tilly und Graf Fugger. Man hielt Kriegsrat und zog in Richtung Nürnberg. Auf dem Wege dorthin verwüstete Aldringer Hessen, eroberte Rothenburg und Winsheim.

 

 

 

Er fiel bei der Verteidigung Landshuts am 22. Juli 1634. Wahrscheinlich wurde er bei dem Versuch, Ordnung in das Chaos der Verteidiger zu bringen, von seinen eigenen Kroaten umgebracht. Aldringer wurde im Kloster Bruel bei Regensburg begraben.

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